Donnerstag, 18. März 2010

Immer einen Schritt vor den anderen...









Heute Morgen war es soweit. Er hat mich ueberfallen! Der Drang zu Schreiben hat mich erreicht und ab geht sie die Lutzi. Gibt ja schliesslich vieles nachzuholen, wie ich meine...

Seit Gestern sind wir in Punta Arenas angekommen und sind sofort am Busaussteig von Roxana begruesst worden, die sich nun (wie so viele andere zuvor) fuer gewisse Zeit unsere Gastmama nennen darf. Ausser Pinguinen (die man sich fuer „unheimlich gut“ investierte 40 Euro pro Nase anschauen kann), einem Kino in dem taeglich ein einzelner Film und der dazugehoerige Preis neu von der Kassenfrau ausgelost werden und mucho mas Supermaerkten, gibt es hier nicht viel. Die Zeit bekommen wir trotzdem immer wieder rum...
Wir sind im Training!
Puerto Natales, unser vorheriger Aufenthaltsort, ist eigentlich nur fuer einen Zwischenhalt vor oder nach dem TORRES DEL PAINE (der beruehmteste Nationalpark ueberhaupt) ausgelegt, in dem sich die Trekker gegenseitig auf den Fuessen rumtrampeln, wenn sie das beruehmte W (ausgelegt auf 3 Naechte und 4 Tage) ablaufen. Dem entsprechend ist die Stadt auch aufgebaut. In jeder Strasse draengeln sich die Hostal's dicht an dicht und ihre Besitzer tun es ihnen bei der Ankunft der Reisebusse auf dem Buergersteig gleich.
Gut fuer uns, denn will man Leute fuer sich gewinnen muss man flexibel sein. Wartet man kurz und tut so als waere man unentschlossen, unterbieten sich ganz schnell alle wie von selbst.
So kamen wir, genau so wie die drei Israeli's (Dror, Aaltman und Noam - allesamt Facebook suechtig...aber ich denke mittlerweile, dies ist ein Problem der gesamten Nation) zu Paulette und ihrem Hostal, nach der Fahrt von El Calafate (Argentinien) nach Puerto Natales.
Ich mutmaße innerhalb der wenigen Tage die wir dort verbracht haben, mehr ueber die juedische Kultur bzw. Religion gelernt zu haben, als ueber die chilenische in 6 Monaten. So passiert es dann, das man zu zehnt an einem koschaen gedeckten Tisch mit 6 Israeli's und einem Griechen sitzt und sich alle den heiligen Apfelsaft (statt Wein) und ein Broetchen teilen, bevor es ans grosse schlemmen geht.
Gut das die religioesen Juden sobald die Sonne an diesem Tag untergegangen ist, nicht mehr arbeiten duerfen. Man kann sich nach so einem Schmaus, bestehend aus Vorsuppe, Reis, Kartoffelbrei, Salat und Eis, sowieso kaum noch bewegen. Nicht einmal der Lichtschalter darf noch betaetigt werden bis am Samstag die Sonne wieder untergegangen ist und der Shabat sein Ende findet.
Die Leute haben sich Sonntag frueh mit unserem Zelt im Gepaeck auf den Weg in den Torres gemacht. Wir haben uns von ihm getrennt, aber nur unter der Bedingung es spaeter fuer die Terremoto-Opfer Chiles gespendet zu wissen. Somit waren unsere Reisebedingungen immer schlechter. Neben dem fehlenden Zelt war auch das Wetter muy mal!! Regen, Wind und nachts 2 Grad, da ueberlegt man es sich dreimal wo man schlaeft!
Wir haben uns fuer Paulette entschieden und somit 2 vollkommen offizielle Gammeltage ausgerufen, welche wir mit Bravur vollfuehrt und mit der Regel nur einmal pro Tag das Haus fuer Essens-Besorgungs-Zwecke verlassen zu duerfen, gab es auch wirklich wenig Scherereien.

Bis wir allerdings zu diesen 2 Gammeltagen und ihrem kroenenden Abschluss mit dem Genuss eines Cocktails (makaberer Weise „Terremoto“ genannt) kamen, war es ein weiter Weg!

1700 Kilometer in drei Tagen. Die Ruta 40. Die legendeaere Strasse des Suedens, zurueckgelegt im Bus von Esquel bis nach El Calafate.
Klausi war unser Begleiter. Der Mitfuenfziger Oekonom der seit 30 Jahren die Welt bereist und seine zwei Kinder bereits mit in den „Sumpf“ gezogen hat, war uns ein sehr angenehmer Reisekumpan und Sitznachbar, mit stehts neuen, interessanten und unterhaltsamen Geschichten.
Bei so viel Zeit und Zwischenstopsen muss man sich ja irgendwie beschaeftigen. Thesi hat die Gelegenheit genutzt und das beruehmte argentinische Rindersteak mit Salsa de Champignon ueber die Mittagspause in Perito Moreno, auf der Haelfte der zurueck zu legenden Strecke, verspeisst.
Fazit: „Naja, ich mag Rind jetzt nicht so..., aber die Pilze waren gut!“

Der Eierlaster und seine zwei Fahrer waren unsere Freunde, als wir El Bolson, nach vielen Tagen des bereits bekannten Hin und Her's, endlich auf dem Weg Richtung Sueden und somit Esquel (die naechste Stadt 200 Kilometer suedlich gelegen) verliessen.
Trampen ist toppi...und hoechst empfehlenswert! Muy bien...ohne Zweifel!

Ohne Zweifel ist auch immer noch, das hier jede Hilfe in der Region um Concepcion benoetigt wird. Ich weiss nicht in wie weit die Berichterstattung in Deutschkand noch statt findet, aber vor zwei Nachten waren noch einmal zwei Erdbeben mit einer Staerke von 6.9 & 7.2., wodurch mittlerweile ueber 10 Millionen Menschen obdachlos geworden sind und die koennen im Prinzip alles brauchen, was Andere entbehren koennen/wollen/moechten.
Mit grundlegenden und existentiellen Guetern wie Trinkwasser oder Nahrungsmitteln koennen wir oder ihr nicht dienen, aber hier ist nun endlich eine zuverlaessige Adresse, zumindest was die Geldspenden betrifft.


http://www.embajadaconsuladoschile.de/



Consulado General de Chile

Commerzbank

Konto-Nr. 399990100

BLZ 200 400 00 200 400 00


Also: Lieber klotzen, statt kleckern!!

Macht et jut... die 3 Musketiere

Montag, 8. März 2010

Hin und Her und Her und Hin...

Nach 31 Stunden Bus steigen wir in einer der wenigen Steppenstaedte namens El Calafate aus. 31 Stunden Bus auf der Ruta 40 entlang, eine nicht enden wollende, nur an bestimmten Stellen betonierte und ansonsten bestaendig gleichbleibende Strasse durch das sagenumwobene Patagonien.
Die entgueltige Station: El Calafate = der Sueden...

Noch einmal fuer alle, die es noch nicht wissen!
Vom Erdbeben haben wir absolut nichts mitbekommen. Es haette uns nichts erreichen koennen, waren wir doch von dem 5 taegigen durchlaufenden Bass aus den Boxen des Moonflowerfestivals vollkommen abgeschirmt von jeglichen weiteren Erschuetterungen. Hoechstens der Pupser von Friedrich im Zelt, nach der leckeren Nudeln-mit-roter Soße-und-Bohnen zum Abendbrot haetten wir als Erdbeben fehlinterpretieren koennen...
Wie immer hatten wir Glueck und wollten dieses nun mit anderen teilen. Am Ende konnten wir ausser einen grossen Kleiderspende aus unseren Kraxen allerdings nichts aktiv weiter machen!
Wir sind einfach noch zu zeitig und die vielen freiwilligen Helfer, die zum Beispiel in Santiago vorhanden sind muessen noch richtig organisiert werden, damit sie auch produktiv eingesetzt werden koennen.
Im Moment herrscht in bestimmten Regionen noch Chaos und es wird auch noch eine Weile dauern bis Alle wieder zur Normalitaet zuruck kehren koennen, aber 3 deutsche Maedchen mitten in dem Gewimmel haetten keinem wirklich weiter geholfen und erst Recht nicht den Leuten die uns mit all ihrer unergruendlichen Gastfreundschaft auch noch fuer die restliche Zeit bis zu unserem Rueckflug aufgenommen haetten!
Wir werden aus der Ferne mithelfen und rufen hiermit schon einmal dazu auf Sach- und Geldspenden an die entsprechenden Stellen zu ueberweisen!
Dieses Land und seine Leute haben uns 5 Monate so viel gegeben und nun ist der Moment passende Hilfe entgegen zu bringen und zu unterstuetzen wo es geht!

Danke fuer jede Unterstuetzung, sie ist hier an der richtigen Stelle und angebracht!
RiahCandyThesi

Dienstag, 2. März 2010

Todo bien!

Alles ist cool im Land der bebenden Erde!

Zum Glueck sind wir unserem Reiseland fuer gewisse Zeit fremd gegangen und haben somit nichts von dem Erdbeben mitbekommen.
Man darf wahrscheinlich niemandem erzaehlen, das wir unsere Tage auf einem 5 taegigen Festival verbracht haben als das alles passiert ist!
Somit war das Glueck mal wieder unser Begleiter und wir ziehen weiter.
Wohin ist noch ungewiss, aber Neuigkeiten kommen so schnell wie moeglich!

Adios, las tres chicas alemana...

Dienstag, 9. Februar 2010

Lieber einen praegenden Moment statt einer bestaendigen Straehne...

Neuigkeiten!! Neues zu berichten... Neuigkeiten!

Es ist in aller Munde und um dem wilden Treiben der Geruechtekueche ein Ende zu setzen, hier nun die Realversion der ganzen Misere:
Wir tragen alles bei uns. Wertpapiere in der Brusttasche, Geld im BH und dem Schluepfer und die Kamera um den Hals...Nichts kann uns und unseren Sachen mehr geschehen...aber eben jetzt nicht mehr...
Aus Fehlern lernt man halt.
Eingeschlafen sind wir allesamt, als das grosse Ungleuck geschah. Einfach so verschlummert haben wir es. Um so schlimmer war dann das Erwachen in der Wirklichkeit mit nur noch 5 statt normalerweise 6 Rucksaecken... Zwei Stunden waren wir nur von Temuco nach Villarica unterwegs. Zum ersten Mal gehen wir unserer Stammcompany TURBUS fremd und trauen uns in einen fremden Bus namens JAC, haetten wir mal lieber lassen sollen.
Legt einem die deutsche Botschaft doch auch Nahe, das in Temuco Buergerkrieg herrscht und taegliche Ausschreitungen ganz oben auf der Tagesordnung stehen ... Ohne Worte, haetten wir mal lieber auf die deutsche Botschaft gehoert.
Unsere Geister erwachen an der Busstation in Villarica und greifen mittlerweile automatisiert nach allen Sachen und suchen den Ausgang zum Restgepaeck an der Aussenklappe. Eine Hand greift ins Leere...Thesi's!
Der Rucksack mit allen Papieren, Versicherungen, Kamera, MP3-Player, Tagebuch, Flugtickets....will und will auch beim 10 Mal hinschauen einfach nicht auftauchen.
Was fuer ein Gefuehl wenn man merkt das die eigene Reisegruppe sich keinen schlechten Scherz erlaubt, sondern sich ein chilenischer Langfinger an uns bereichert hat!
Was bleibt sind wir, 3 Kraxen, 2 Rucksaecke, 1 Zelt und eine verdatterte Thesi am Bahnsteig, der im Sekundentakt der gesamte Inhalt ihres Rucksacks bewusst wird.
Alles lief gut bis jetzt. Das Glueck war unser staendiger Begleiter und nach diesem kurzen Stromausfall in der Zentrale des Gluecks besuchte es uns auch gleich wieder. Ich schaetze eher aus Anstand als aus Mitleid.
Die Besitzer des Hostals in dem wir nun 3 statt wie geplant nur 2 Naechte verbracht haben, waren Schweitzer und von der Vorwoche schon durch drei Daenen mit diesem Problem und ersten Handlungsschritten bestens befasst.
Sachen abgeladen, kurze Ruecksprache mit Daheim, eingeleitet durch den immer wieder verlaesslichen Rick und ab zu den Carabineri's und dem Formular der notwendigen Constancia fuer die deutsche Versicherung...
Da es in der Polizeistation in Villarica nicht moeglich ist Papier sofort zu unterschreiben, sondern Herr Chefe erst nach dem Kaffee seine Autogrammstunde hat, konnten wir den offiziellen Zettel erst heute abholen und nun kam der harte aber notwenige Punkt der kurzweiligen Trennung unserer Gruppe.
Bestand zuert noch die Hoffnung nur nach Temuco in Honorarconsulat fahren zu muessen, welches sich uebrigens zwischen Klodeckeln und Gaskochern in einem Haushaltswarengeschaeft eingerichtet hat, kam am Ende doch nur noch Santiago in Frage, schon rein aus finanziellen Gruenden, da der guten Thesi dadurch Unterkunfts- und Zustellungskosten vollkommen erspart bleiben.
Thesi ist mittlerweile in Santiago angekommen und kuemmert sich so schnell wie moeglich um Pass und Visum um uns in hoffentlich schon einer Woche wieder weiter Richtung Sueden begleiten zu koennen, waehrend wir heute in Valdivia, der laut Susanne schoensten Stadt Chiles, angekommen sind.
Hoffen wir das alles gut wird, gibt es doch nur einen einzigen Fotografen in ganz Santiago, der in der Lage ist biometriefaehige Passfotos herzustellen.
Gut Ding will Weile haben und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

Schakka meine kleine Thesi... Mir druecken dir die Daumen und ham disch lieb!

Dienstag, 2. Februar 2010

Fledermaus und Sonnenbrand







Vamos a la Playa...o oho oho...

Ed ist unser Begleiter. Zum ersten Mal seid, ich weiss schon nicht mehr wann, machen wir uns wieder auf den Weg in ferne Weiten, weit ab von dem uns langweilig und laestig gewordenen Santiago de Chile.
Valparaiso ist das Ziel.
Eddie kommt aus England, beschreibbar als waschechter Fussballfan (Wie koennte es auch anders sein?) und Filmstudent mit vollen 25 Jahren und zurzeit auf einer Suedamerikareise, die seit dem Moment ins stocken gekommen ist, als er seinen ersten Schritt ins HappyHouse taetigte und sich mit dem gesamten Staff von Beginn an blind verstand!
Gelandet sind wir alle in einem super coolen LimonenHausHostal...
Im Hostal lief alles wie am Schnuerchen. Essen wurde gekocht, Geschirr abgewaschen, wobei zu bemerken ist, das der liebe Ed nur sehr knapp von einem Finger-Handwurzelknochen-Krampf verschont wurde, hat der Gute doch seit 4 Monaten keinen dreckigen Teller mehr selber saeubern muessen, da es laut eigenem Erleben in ganz Suedamerika ein gesamtes Mal fuer nur 2 Euro geben soll und somit Gemuetlichkeit und Appetit auf einen angenehmen Nenner gestossen sind.
Nebenbei gab es zur vollkommenen Erheiterung aller auch noch eine total neue Abwechslung im ganz normalen Reisealltag...Was man nicht alles macht wenn man genug Zeit, Muse und Hoehe hat! Artistische Talente, seit Kindszeiten versteckt und unentdeckt, wurden zum Vorschein gebracht und erlebten ihre ersten Hoehepunkte!
Im Rahmen des zur Zeit im Orte weilenden Tangofestivals, wurden diese jedoch von anderen weiter ausgelebt und perfektioniert vorgefuehrt!

Ausserhalb des Hostals kam unsere europaeische Schneewittchenhaut zum ersten Mal an ihre Grenzen...von Wegen super Schutz mit neuer Hyperformel fuer schnelleres Einziehen und weniger Cremespuren...Nischt is, ausser verbrannten Wadeln und Schwimmringchen die wir uns beim Schlummern am Strand und dem Laufen durch die bergige Kleinstadt bzw. Benutzen der doch so typischen Cabelcars zugezogen haben.

Aber auch das werden wir ueberleben und wieder haben wir gelernt. Diese Erfahrung mit 20 Kilo schweren Kraxen auf dem geroesteten Ruecken bleut sich unweigerlich wie von selbst mit der Intensitaet eines Loetkolbens ins Langzeitgedaechtniss ein!

Valpo wie es von allen Chilenen liebevoll oder aus Mundfaulheit genannt wird, war cool und ein schicker Stop vor dem grossen Aufbruch...
Vamos al Sur!

Liebe ist...







...wenn uns unsere Gastomi und ihr Opi ihre, hier in Chile existentiellen, Personalausweisnummern auswendig gegenseitig aufsagen koennen!

Etappe 3 hat seit dem 1. Februar begonnen. Unser Weg bahnt sich al Sur und wir meisstern ihn bis jetzt, wie gewohnt, mit Bravur.
Nachdem wir unsere, mit viel Liebe vorbereitete, Abschieds-Terassen-Party vollfuehrt haben und sich waehrend dieser herausstellte, das der von uns als so "typisch deutsch" verkaufte Kartoffelsalat bei den Chilenen als "Ensalda Russo" bekannt ist, also eher russisch als deutsch, haben wir uns nun endlich aus der smogverseuchten Metropole davon geschlichen.
Es stellt sich mittlerweile eine nachvollziehbare Stimmungskurve in unserer Reisegruppe ein. So durchleben wir immer weider unserer meditativen und in uns zurueck gezogenen Phasen, wenn wir all unser Hab und Gut in einen 70 Liter Rucksack verstauen... Ein Drahtseilakt mit angemessenem Knobelfaktor...Wo die Schlueppi's hinpacken, wenn man sie beim neachsten Mal braucht...oder die dicken Sachen: Immer ein kleines Problemkind bei Reisen wie diesen...Ganz nach unten? Schlecht wenn es kalt wird. Oben? Nicht gut, muss man immer auspacken, wenn man an die einfachen Dinge ran will...
Jeder findet seinen eigenen Weg.
Candy ist mehr so der Stopfer, der vorhandene Luecken mit den kleinen Dingen ausfuellt.
Thesi und ich dagegen sind doch eher Befuerworter der Tuetenvariante, in der Sachen nach Kategorien abgeteilt eingetuetet und auch noch gerollt werden, um hoffentlich mehr Platz zu schaffen.
Wie wir feststellen mussten sind Kraxen und violette Nacken keine zu empfehlende Mischung, also haben wir uns auf die Tradition besonnen und pflegen die uns eigene europaeische Haut nun taeglich sobald die Sonne uns zum ersten Mal kitzelt mit Schutzmitteln, um dem immer naeher rueckenden Ozonloch, welches sich direkt ueber Punta Arenas befindet, ein Schippchen zu schlagen.
Talca, unser erster Punkt auf der noch kommenden Reiseroute, hat uns das Ehepaar Gonzalez beschehrt. Mit Kittelschuerzchen, dicken Brillenglaesern und jeder Menge im Ruhestand verweilender Gelassenheit zweier Ex-Lehrer, wurden wir begruesst.
Im Wohnzimmer der Familie in der man die Elefantensammlung von Ihr und die Creditkartensammlung von ihm bestaunen kann, gab es den Check-in und ein anschliessendes waermendes Mahl mit Gemuesesueppchen.
In Talca gibt es vielleicht nicht viel, aber dafuer den Ausgangspunkt fuer die einzig waagerecht verlaufende Eisenbahnstrecke im gesamten Land.
Da liessen wir uns natuerlich nicht lumpen und nahmen Platz...im Einstieg, denn wer zu spaet kommt verpasst das Beste...
trotzdem wurden wir mit leckerem Tee und Butterbroetchen versorgt. Auf halber Strecke gab es sogar die Moeglichkeit Brot, Eier, Kaese und Kuchen direkt von den Einwohnern zu kaufen! Que rico!!
Immer wieder ein Genuss diese chilenische einfache Haumannskost...so einfach, aber so lecker kann es sein. Cazuela, die chilenische Suppe ueberhaupt, haben Candy und Thesi noch beim Mittagessen in einer als Restaurant umgebauten Garage zu sich genommen. Ansonsten kann man in einem vertraeumten Fischerdorf welches Constitution definitiv ist eh nichts weiter machen. Also wieder den Gaumen geschult...

Das war Talca...ab geht's nach Temuco. Mit grossen Schritten geht es voran...

Dienstag, 26. Januar 2010

Ich sah mein Leben schon vor meinem inneren Auge vorbei ziehen!

Raptor...Kamikaze...Tsunami...Galaxy...Topspin...

Wir machen uns auf den Weg in den Parque O'Higgins. Angeblich soll man sich immer so zeitig wie moeglich dort hin begeben.
Es sind Ferien und es ist eine grosse Stadt in der wir und 5,5 Millionen andere Menschen leben.
09:30 dreht sich der letzte Schluessel im Schloss und es geht zur Metro. Alles ist im gruenen Bereich. Noch liegen wir gut in der Zeit. Die Sonne steht noch nicht so hoch und da es unter der Woche ist, sind wir den morgendlichen Arbeits-Stoss-verkehr schon erfolgreich umgangen.
Man bekommt um diese Uhrzeit sogar noch verhaeltnissmaessig gut Luft, hat man die Hintergrundinformation, das es bis jetzt noch kein richtig gut ausgekluegeltes Lueftungssystem in der U-Bahn von Santiago gibt und man als einzige Erfrichungsquelle immer wieder die Ventilatoren auf den Gehsteigen aufsuchen kann, die einen mit Wasser vollspruehen! Muss man moegen...Friedrich mag es...Ich nicht!

Schnell kristalisiert sich heraus wer sich uns anschliesst und das selbe Ziel verfolgt. Gruppen von Teenies die sich ihren Weg lauthals und mit mindestens drei gleichzeitig Musik abspielenden Cellulares in den Haenden ihren Weg durch die Massen bahnen, sind genauso unsere Begleiter wie Familien mit mindestens 2 Kindern, die schon jetzt vollkommen aufgeregt und uebermuedet sind, hat sie doch die Vorfreude hoechstwahrscheinlich die gesamte vorhergehende Nacht wach gehalten!

Die Schlange ist lang, die Sonne ist heiss und Informationen nicht ausreichend an uns vorgedrungen und somit wird uns erst kurz vor Eintritt klar, das man sich die Karten natuerlich in einer anderen Schlange besorgen muss...
Wir haben einfach kein Glueck mit sowas! Bei unserer Platzsuche bei CaminaBurana im Teatro de Universidad de Chile haben wir es uns auch erst einmal auf den schoensten Sesseln gemuetlich gemacht...Das wir allerdings auf die Fussball-aehnlichen Raenge eine Etage weiter oben gehoerten, wurde uns leider erst freundlich klar gemacht, als die wirklichen Kartenbesitzer ihre erkaufte Positionen im Saal einforderten...
Tja, dann hatten wir die Ehre auf einem im 75 Grad Winkel verlaufenen Rang, auf der obersten der obersten Reihen diese Vorstellung in unserem eigenen Sud, dank fehlender Umluftanlage, zu geniessen! Scheen jetanzt hamse sach ich dir...Genauso viel Wasser wie die Ballerinas haben wir allerdings auch ausgeschwitzt! Dit koennta mir globen.

Das Eintreten an sich war dann doch ziemlich unkompliziert. Immer einen Schritt vor den anderen und schon hatten wir die Pforten von Fantasilandia durchschritten...Die grosse weite Welt des Adrenalin lag vor uns.

Fridolin war voll in ihrem Element. Das was sie als wundervolles und angenehmes Kribbeln empfand, wurde mir zwar nach der ueberstandenen Fahrt als Ziehen im Magen und Uebelkeit von Thesi interpretiert, aber Fridolin war nicht mehr zu stoppen...
Ich, durch meine mir einzig fruehkindliche bekannte Erfahrung mit solchen Gefaehrten auf dem Hoyerswerdaer Rummel gepraegt, habe es, nachdem mich eine beherzte Hand in die erste Attraktion reingezogen hat und ich diese irgendwie ueberstanden habe, erstmal wieder langsam angehen lassen.

Klug sind sie ja die Guten. Warteschlangen vor den Atraktionen sind wie Schneckenhauser aufgebaut und ist man da einmal drin, kommt man zumindest als Europaer so schnell nicht mehr raus...Alles auf chilenische Hueftmase gebaut!

War ein wundertoller Tag. Fuer jeden etwas dabei...
Fantasialand macht Kinder froh, und RiahCandyThesi ebenso!!